In der Präventionsarbeit wird immer wieder deutlich, dass Jugendliche im Umgang mit Krisen über vielfältige Erfahrungen verfügen und sich häufig an Gleichaltrige wenden, wenn sie in einer Notsituation sind. Auf ähnlichen Erfahrungen basiert auch das Konzept der „Peer-Education/Peer-Involvement“, welches davon ausgeht, dass Jugendliche sich eher von Gleichaltrigen angenommen und verstanden fühlen, da diese ihren Lebenswelten wesentlich näherstehen als Erwachsene.
Prävention kann erfolgreicher sein, wenn gefährdete Jugendliche Gesprächspartner*innen finden, die die gleiche Sprache sprechen und die sich in Räumen/Lebenswelten bewegen, die ihnen vertraut sind.
Youth-Life-Line nutzt dieses Wissen und setzt auch in der Präventionsarbeit auf das Peer-Konzept. Mit dieser Arbeit in der frühzeitigen Erkennung von suizidgefährdeten jungen Menschen ist davon auszugehen, dass dadurch die Schwelle zur Inanspruchnahme von Hilfe bei Jugendlichen in Krisensituationen deutlich abgesenkt werden kann, und damit die Anzahl von Suizidversuchen und Suiziden von Jugendlichen reduziert werden kann.
Zusammen mit den pädagogisch-therapeutischen Fachkräften des Arbeitskreis Leben e.V. (AKL) Reutlingen/Tübingen führen ehrenamtliche-Peer-Berater*innen Informations- und Präventionsveranstaltungen durch. In Workshops, Vorträgen oder bei Infoständen werden die Themen „Lebenskrisen und Suizidgefährdung“ konstruktiv von den Mitarbeiter*innen aufgegriffen und gemeinsam mit den Teilnehmenden besprochen, welche Möglichkeiten im Umgang sowie welche Hilfsangebote es gibt.